Der historische Hintergrund: Am Abend des 16. September 1982 dringen etwa 150 christlich-phalangistische Milizionäre in die zivilen Auffanglager von Sabra und Shatila ein, um die dort vermuteten palästinensischen Kämpfer zu entwaffnen. Ihr Massaker dehnt sich auf die Zivilisten aus, ohne Rücksicht auf Alter und Geschlecht. Israelische Beobachtungsposten auf umliegenden Gebäuden sehen nicht bloss tatenlos zu, sie riegeln aktiv die Lagerausgänge ab, zünden während der Nacht Leuchtraketen, um die Soldateska beim Morden, Foltern, Verstümmeln und Vergewaltigen zu unterstützen, und helfen nicht nur mit Bulldozern, sondern auch mit Munition und Verpflegung.

Die israelische Militärführung vor Ort war genauestens über die Vorgänge in den Lagern informiert, ebenso die israelische Regierung. Am Morgen des 18. September fand das Blutbad ein Ende. Nach Angaben der libanesischen Polizei forderte es 460 Todesopfer, darunter 35 Frauen und Kinder. Israelische Stellen gehen von rund 800 militärischen und zivilen Toten aus, nach anderen Schätzungen waren an die 2000 Personen getötet worden. Die PLO sprach von 3300 Ermordeten.

Vor diesem tragischen Hintergrund spielt sich der letzte Einsatz des Journalisten Harry Moser ab. Der Hörer erlebt ihn als Rekonstruktion in einem Radiostudio. Auf der Suche nach Spurenelementen von Frieden findet der Reporter  in den Wirren eines zynischen Konflikts den Tod. Ein absurdes Schicksal, wie es erst neulich, 30 Jahre später, die US-Amerikanerin Mary Colvin, die für die britische "Sunday Times" tätig war, und den für die Agentur IP3 Press arbeitenden französischen Fotoreporter Rémi Ochlik in Syrien ereilte.