Buchgestaltung: Barbara Erb | Zeichnungen: Christoph Hänsli
Sicher hätte Robert Walser sich energisch dagegen verwahrt, zu den utopischen Autoren gezählt zu werden. Sein Schicksal als Mensch und Schriftsteller hat ihn dazu gemacht. Loackers kurze Essays zu einigen seiner schönsten "Geschichten" verfolgen nicht den Zweck, ihm posthum ein literarisches Etikett zu verpassen. Aber sei es ein See, ein Park, eine Stadt, ein Schloss oder ein Bergwald, Walser besass das Genie, Örtlichkeiten zu skizzieren, als seien sie nicht ganz von dieser Welt, und ihnen dabei das Schönste, Wahrhaftigste und Leidvollste zu belassen, ihre Vergänglichkeit. Wie ein Zauberer lässt er farbenfroh-lebhafte Gebilde vor unseren Augen entstehen, um sie am Ende mit einer winzigen Geste in Nichts aufzulösen. Momentane, verwehende Utopien. Der Leser aber reibt sich die Augen, reich beschenkt von einem Dichter, der wie kein anderer die Kunst beherrscht, mit leeren Händen dazustehen.