Eine als Hauptgewinn gesponserte Ballonfahrt endet für ein junges Paar anders als von den Veranstaltern geplant. Eine rätselhafte Anziehungskraft lenkt den Ballon über den Karpaten auf ein mysteriöses Schloss zu und zwingt ihn dort zur Landung. Ausser Gräfin Dracula und ihrem halb debilen, halb genialen Faktotum treffen die unbedarften Verliebten das ganze Ensemble aus Bram Stokers berühmten Roman. In einem komödiantischen Tohuwabohu geraten Rollen und Ereignisse des Romans mit den Fiktionen des Hörspiels durcheinander.    

Das Hörspiel Come back Dracula ortet hinter allen Ängsten, die der blutabhängige untote Graf auslöst, eine Urangst, die vom Altertum bis in die Gegenwart unsere kollektive Phantasie belastet und die Politik umtreibt: die Panik des Westens vor dem  Osten. Saddam Husseins nicht vorhandene biologische Waffen, die nicht erwiesene Atomrüstung des Iran, die ökonomische Wucht, mit der sich China vis à vis Europa und Amerika aufstellt, all das reaktiviert immer wieder verjährt geglaubte Schocks aus den Zeiten der in gewaltigen Horden anstürmenden Ostgoten, Mongolen, Tataren, Osmanen und „Russen“.

So gesehen ist es sicher den Versuch wert, einem Hörspiel die „erlösende“ Hoffnung einzuschreiben, die Fundamentaldefensive unserer Zivilisation in eine mutige Geste der Einladung zu verwandeln: Come back Dracula!