„Absolute Sicherheit gibt es nicht.“ Dieses banale Mantra heutiger Politiker hätte nach Meinung des Autors Norbert Loacker bereits der altägyptische Architekt Imhotep äussern können, als er für die Grabkammer seines Pharaos eine Pyramide „für die Ewigkeit“ entwarf. Eine Reihe von Beispielen, die bei den modernen AKW’s vorläufig endet, beweist, dass „wider besseres Wissen“ die Hoffnung auf eine durch nichts zerstörbare Konstruktion ihrerseits unzerstörbar und durch noch so viele Katastrophen nicht zu widerlegen ist.

Das Hörspiel nimmt die Endzeit vorweg, in der die Erde wieder wüst und leer ist. Es verlagert das Elend der Physik ironisch in himmlische Höhen. Eigentlich kommt man auch dort oben nicht klar. Ange, der gute Engel, entwirft immer neue „Container“, die für ihr Inneres die vollkommene Sicherheit garantieren sollen. Der böse Engel, sein Bruder Sat, steht in diesem „Spiel“ vor der Aufgabe, nach vereinbarten Regeln die Schwachstellen dieser Architekturen zu finden. Es gelingt ihm auch jedes Mal. Dad, Herr und Vater aller Engel, wirkt als nicht sehr engagierter Schiedsrichter, wenn sich die beiden Kontrahenten in die Haare geraten.

Das „Spiel“ endet überraschend mit dem mystischen Auftritt einer weiblichen Figur, die ein Baby im Arm trägt. Ausgerechnet der schon leicht senile Dad scheint sie aus biblischen Tagen wiederzuerkennen. Er erfasst sogar etwas von ihrer völlig anderen, gar nicht männlichen Logik und sieht in den überirdischen Augen des Kindes etwas leuchten, das er erst benennen kann, als die Frau und ihr Kind sich in unbekannter, aber irdischer Richtung entfernt haben: „Sagt, was ihr wollt! Es war doch die Hoffnung!“